GithubTwitterLinkedInInstagramFacebook

Mit Verantwortung im Job

Warum Selbstverantwortung so wichtig für New Work ist.

  • New Work
  • Verantwortung
  • Selbstorganisation
  • Finanzen

von Ellen und Jane

Mit Verantwortung im Job

„Ohne Freiheitsgrade, keine Entscheidung; und folglich auch keine Verantwortungs-Übernahme.“ (Kraus & Partner)

Heißt für mich, wenn ich nicht die Freiheit habe, Entscheidungen zu treffen, kann ich keine Selbstverantwortung übernehmen. Im Privatleben übernehme ich tagtäglich Selbstverantwortung. Ich entscheide, was ich esse, wie ich mich kleide, welche Freunde ich treffe, wie ich mich gegenüber anderen verhalte, worin ich investiere.

Und im Berufsleben? Übernimmt da immer meine Chefin für mich? Oder kann auch ich im Team und für das Team Selbstverantwortung übernehmen? Und was heißt das überhaupt, „Selbstverantwortung übernehmen“. Was sagt Väth dazu, dessen erste Säule „Freiheit“ in Bezug auf New Work wir bereits in dem vergangenen Blogbeitrag beschrieben haben.

Verantwortung übernehmen wir für uns selbst und für andere. Selbstverantwortung übernehmen heißt, Entscheidungen zu treffen und dafür einzustehen. Es heißt aber auch, die Freiheit zu haben, Dinge zu lenken. Wenn die Freiheit besteht, am Unternehmen, an der Unternehmung, dem Projekt zu partizipieren, dann verlangsamt dies die Handlungsfähigkeit des Unternehmens, wodurch die Verantwortungs-Übernahme zu einem Dreh- und Angelpunkt wird.

Aufgrund der Freiheit der Partizipation und der Auswirkung auf die Handlungsfähigkeit des Unternehmens nennt Väth Selbstverantwortung bzw. Selbstverantwortung als die zweite Säule des New-Work-Ansatzes.

Was brauchen wir dafür?

Väth nimmt dafür einen breiten Begriff: „Etablieren von Modellen der Selbstorganisation“ und beschreibt dies als Förderung von Selbstorganisation und Selbstregulation durch Methodiken sowie die bewusste Auseinandersetzung und Haltung aller mit der Thematik. Wir bei GEPROG würden das folgendermaßen beschreiben.

Wir brauchen Vertrauen. Vertrauen ist für Selbstverantwortung essenziell. Wenn Führungskräfte Vertrauen in Ihre Mitarbeitenden haben, gewähren sie Ihnen Freiräume. Sie kommunizieren auf Augenhöhe. Und sie strafen nicht. Das Team oder die Verantwortlichen dürfen Fehler machen und können sich ausprobieren.

Und wir brauchen Selbstverantwortung gegenüber uns selbst. Jedes Teammitglied muss sich selbst schützen, sich um sich kümmern können. Die Mitarbeitenden brauchen das Wissen, wie sie mit der Freiheit umgehen, die ihnen durch New Work gegeben wird. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, dass jedes Teammitglied auch die Möglichkeit haben muss, Selbstverantwortung abzugeben oder sich dagegen zu entscheiden. Freiheit bis ins letzte Detail.

Zusätzlich sind nicht nur Entscheidungsfreiräume wichtig, sondern ebenso finanzielle Spielräume, in denen das Team selbst Entscheidungen treffen kann. Väth spricht in diesem Zusammenhang von Budget-Autorität.

Letztendlich ist immer Kommunikation eine der entscheidenden Stellschrauben, die Freiheit und Selbstverantwortung ermöglichen oder zumindest unterstützen. Wir müssen unsere Entscheidungen mit dem Team kommunizieren. Nur so kann jede*r einzelne partizipieren und selber wieder Selbstverantwortung übernehmen.

Und warum ergibt das Sinn?

Selbstverantwortung übernehmen heißt Sinn stiften. Die nächste Säule „Sinn“ wird auf das Thema ausführlicher eingehen. Jede*r entscheidet über seinen oder ihren nächsten Schritt und erledigt die Arbeit, in der er*sie Sinn sieht. Es heißt, Hierarchien abbauen und schnellere Entscheidungen treffen. Das Team ist motivierter und freier. Die Mitarbeitenden sind motivierter, da sie am Erfolg der Firma direkt beteiligt sind. Denn es sind ihre Entscheidungen, die dieses Ergebnis bewirken. Dies kann man ebenso in einer finanziellen Beteiligung am Erfolg des Unternehmens ausdrücken.

Wie sieht Selbstverantwortung bei GEPROG aus?

Es gibt bei uns im weitesten Sinn keine Führungskraft. Wir haben Vertrauen in jedes Teammitglied. Jede*r bringt Ideen ein und wir entscheiden gemeinsam, welchen Schritt wir als Nächstes tun. Wächst unser Team weiter wie bisher, werden einzelne Teams entstehen, die ihre Entscheidungen für sich treffen werden und ihre Spielräume dafür haben.

Auch finanzielle Spielräume werden bei uns abgetastet. Allerdings haben wir in diesem Bereich noch Nachholbedarf. Hier gilt aber auch, dass jede*r nur die Selbstverantwortung übernehmen sollte, mit der er oder sie umgehen kann und möchte. Da wir hier keine größeren Interessenlagen sehen, übernimmt das in unserem kleinen Team noch weitestgehend die Geschäftsführung.

Und was ist mit der Selbstverantwortung uns selbst gegenüber? Bei GEPROG haben alle die Freiheit zu arbeiten, wann und wo sie wollen. Mit dieser Freiheit muss man umzugehen wissen. Wir müssen lernen, klare Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zu setzen. Erst dann kann die Work-Life-Balance zu einem wirklichen Wohlfühlbegriff werden.

Damit bei GEPROG alle partizipieren können, kommunizieren wir viel miteinander. Vorzugsweise über unser Ticketsystem Gitlab. Es beinhaltet unter anderem Aufgabenlisten für unsere Projekte und interne Organisation. Jedes Teammitglied kann Aufgaben anlegen, mitdiskutieren und entscheiden, wie was umgesetzt wird. Zusätzlich informieren wir einander einmal wöchentlich über unseren Arbeitsstand und unsere nächste Arbeitszeit. Das bedeutet, wir sprechen über unsere Entscheidungen, die das Team und uns selbst betreffen.

Natürlich hilft uns weitere Software, beim Gestalten unserer flexiblen Arbeitswelt. Wir benutzen Clockify zum Zeittracking, MS Teams für weitere Kommunikation, workadventure als virtuelles Büro und vieles mehr. Für die Tischbuchung im Büro haben wir unsere eigene WebApp Bookyp geschrieben. Mit Bookyp können wir in unserem eigenen Büro Tische auf Grundlage einer übersichtlichen Karte buchen. Wir sehen auch, ob noch mehr Leute zu dieser Zeit im Büro arbeiten. Unsere Freiheit zu entscheiden, wann und wo wir arbeiten führt also hier nicht zu Fehlentscheidungen. Denn wir können sofort sehen, ob ein Tisch zur Verfügung steht und ob meine Teammitglieder dabei sind. Dadurch kann unser Team besser zusammenarbeiten als zuvor. Probiert es gerne heute noch aus.

Anmelden, Raum zeichnen, Tisch hinzufügen, Team einladen, fertig.

Mit Bookyp den Einstieg in Freiheit und Selbstverantwortung im Sinne von New Work finden.

Bei Fragen zur App oder zum Inhalt des Blogartikels meldet euch gerne direkt bei uns. Wir unterstützen euch auf eurem Weg!

Quellen

Bookyp: Weitere Informationen zu Bookyp.
Fischer, S.; Häusling, A. (2018): Implikationen von Arbeit 4.0 auf die Personalarbeit. Agilität und Arbeit 4.0. In: S. Werther und L. Bruckner (Hg.): Arbeit 4.0 Aktiv Gestalten. Die Zukunft der Arbeit Zwischen Agilität, People Analytics und Digitalisierung. Berlin, Heidelberg: Springer, 88-107.
Huchler, N.; Sauer, S. (2018): Perspektiven auf die Zukunft der Arbeit. Soziologische Perspektiven auf Arbeit 4.0. In: S. Werther und L. Bruckner (Hg.): Arbeit 4. 0 Aktiv Gestalten. Die Zukunft der Arbeit Zwischen Agilität, People Analytics und Digitalisierung. Berlin, Heidelberg: Springer, 55-65.
Humanfy: New Work Charta.
Jacobs, C.; Kagermann, H.; Sattelberger, T.; Lange, T. (2018): Zukunft der Arbeit. Die digitale Transformation gestalten. In: S. Werther und L. Bruckner (Hg.): Arbeit 4. 0 Aktiv Gestalten. Die Zukunft der Arbeit Zwischen Agilität, People Analytics und Digitalisierung. Berlin, Heidelberg: Springer, 24-29.
Jobst-Jürgens, V. (2020): New Work. Was relevante Arbeitnehmergruppen im Job wirklich wollen - eine empirische Betrachtung. 1. Auflage. Wiesbaden: Springer Gabler.
Kraus & Partner: Selbstverantwortung - Definition.
Väth, M. (2016): Arbeit - die schönste Nebensache der Welt. Wie New Work unsere Arbeitswelt revolutioniert. (Dein Business, v.387). 1. Auflage. Offenbach: GABAL.

Zurück zum Software-Blog